NÄCHSTE WOCHE WIRD ENTSCHEIDEND
Im Donbass herrscht zurzeit eine Patt-Situation. Beide Seiten halten ihre Stellung und machen nur minimale Gewinne. Ohne Offensivwaffen kann die ukrainische Armee nicht vorrücken.
«Die kritischste Situation ist jetzt in den Richtungen Charkiw und Izyum. Sollte die russische Armee dort aktiv die Verteidigungslinien durchbrechen, werden sie in der Lage sein, die ukrainische Truppengruppierung im Donbas einzukesseln». Das sagt Janno Märk, Leiter der Planungsabteilung des Generalstabs der Estnischen Verteidigungsunion.
Sollte diese Offensive scheitern, sei eine weitere Grossoffensive der russischen Truppen unwahrscheinlich. (Quelle: https://rus.err.ee, Öffentlich-rechtlicher Rundfunk Estlands)A
ANGRIFF AUF KOMMANDOZENTRALE
Die ukrainischen Streitkräfte haben die Kommandoposten der russischen Armee in der Region Kharkiw angegriffen. Nach vorläufigen Angaben wurden mehrere hundert Insassen getötet. «Es handelt sich dabei um hochrangige Beamte», sagte Oleksij Arestovich, Berater Regierungschefs.
Er sagte ausserdem, dass sich seit vier Tagen keine russischen Truppen mehr von russischem Gebiet in die Ukraine bewegt haben. In Richtung Russland seien zahlreiche beschädigte Fahrzeuge, Verwundete und Tote unterwegs. (https://www.unian.net/)
ERFOLGE DER UKRAINER
Die ukrainischen Streitkräfte haben die Orte Lozova (57000 Einwohner), Kutuzovka und Momotov, südlich von Kharkiv befreit. (Quelle: @insider_uke)
Weitere Orte, die der russischen Kontrolle entrissen wurden: Ruska Lozova (5’000 Ew.) und die Dörfer Verkhnia Rohanka, , Slobidske und Prilesne wurden gemäss Militärangaben befreit. (Quelle: @KyivIndependent)
JAGD AUF BUCHA VERBRECHER
Die Ukraine hat eine Jagd auf 10 russische Soldaten eingeleitet, denen Kriegsverbrechen in Bucha vorgeworfen werden. Nach Angaben der ukrainischen Staatsanwaltschaft wird gegen sie wegen «vorsätzlichen Mordes» ermittelt.
Die Generalstaatsanwältin Iryna Venediktova: «Die Verdächtigen werden zur Fahndung ausgeschrieben, damit sie festgenommen und vor Gericht gestellt werden können».
Nach den bisherigen Erkenntnissen war insbesondere die 64. motorisierten Infanteriebrigade in Bucha über einen Monat lang anwesend. Putin hat diese Brigade nach Bekanntwerden der Gräuel als «beispielhaft» ausgezeichnet.
Die 64. motorisierte Infanteriebrigade wurde unterdessen nach Izium verlegt wurde – an die Frontlinie des Kampfes um die Region Donbas. Berichten zufolge hat sie schwere Verluste erlitten. (https://www.bbc.com/news/world-europe-61269480)
20 BIS 25 PERSONEN GERETTET
Die russischen Nachrichtenagenturen TASS und RIA Novosti berichten, dass 25 Personen das Gebiet von Azovstal in Mariupol verlassen haben. Einem TASS-Korrespondenten zufolge sind sechs Kinder unter ihnen. (RBK)
In einer Videobotschaft sagten die Verteidiger des Stahlwerks, dass 20 Personen in Sicherheit seien. (Video auf @ua_industriel)
Das Gebiet Azovstal ist ein grosser Fabrikkomplex, der von ukrainischen Soldaten und internationalen Brigaden gegen die russischen Besatzer der Stadt Mariupol verteidigt wird. In den unterirdischen Gängen sollen sich mehrere hundert Verteidiger und mehrere hundert Zivilisten seit Wochen unter sehr schwierigen Lebensbedingungen aufhalten.
HAFENARBEITER GEGEN RUSSISCHES SCHIFF
Hafenarbeiter des Amsterdamer Hafens weigerten sich, den mit Dieselöl beladenen russischen Tanker «Sunny Liger» zu entladen. Das berichtet der Sender NOS. Die niederländische Gewerkschaft FNV dankte den Arbeitern für das Abweisen des Schiffs. «Mit der Ladung finanziert Russland den Krieg in der Ukraine», es handele sich nicht bloß um schmutziges, sondern um blutiges Geld, hiess es in einer Mitteilung.
Bereits zuvor hatte Schweden den Tanker abgewiesen, woraufhin er Kurs auf die Niederlande nahm. (Spiegel.de)
SECHSTES SANKTIONSPAKET DER EU
Die EU beabsichtigt, in das sechste Sanktionspaket einen schrittweisen Ausstieg aus dem russischen Erdöl bis Ende des Jahres aufzunehmen. Darüber hinaus beabsichtigt Brüssel, mehrere russische Banken, darunter die Sberbank, von SWIFT abzukoppeln. Das berichtet die Plattform «Bloomberg» (https://www.bloomberg.com) unter Berufung auf Quellen.
Gemäss Bloomberg sind weitere Beschränkungen vorgesehen, darunter Massnahmen gegen den Betrieb von Cloud-Diensten und den Erwerb von Immobilien. Auch soll die Sanktionslisten gegen Einzelpersonen erweitert werden.
AUSWEICHMANÖVER REICHER RUSSEN
Wohlhabende Russen versuchen, Luxusimmobilien in London gegen Häuser in Dubai zu tauschen. Sie wollen so die von westlichen Ländern auferlegten finanziellen Beschränkungen umgehen. Das berichtet die Finacial Times (www.ft.com).
Eine 42,7-Millionen-Dollar-Villa in Knightsbridge, London, und ein 10-Millionen-Dollar-Loft mit drei Schlafzimmern gehören zu den Immobilien, die russische Vermieter zum Tausch gegen Luxusimmobilien in Dubai anbieten.
Aber trotz massiven Preisnachlässen sei die Bereitschaft von Menschen mit Besitz in Dubai für diese Art Tausch nicht sehr gross.