Ukraine Aktuell (14.4.22/22:30Uhr)

FOTO: Überreste des Hauptsitzes des Internationalen Roten Kreuzes in Mariupol (Foto: ua_industrial)

MOSKWA GESUNKEN

Der angeschlagene russische Raketenkreuzer «Moskwa» ist nach einem Bericht der Staatsagentur Tass gesunken. Das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte sei am Donnerstag während «eines Sturms» untergegangen.

Auf dem vor Odessa liegende russischen Flagschiff «Moskwa» war in der letzten Nacht ein Brand ausgebrochen. Als Folge davon sei auf dem Schiff gelagerte Munition explodiert. Die Russen nannten für den Brand keinen Grund. Die ukrainischen Behörden sagen, dass zwei Anti-Schiff-Raketen vom Typ Neptun die Ursache seien.

Damit können die 16 Raketenrohre der «Moskwa», mit welchen Marschflugkörper in Richtung Ukraine geschossen wurden, nicht mehr verwendet werden. Damit hat sich auf einen Schlag die Anzahl der russischen Abschussrampen auf dem Meer von 72 auf 56 reduziert. (Quelle: ua_industrial)

AKTUELLE PATT-SITUATION IM DONBASS

Nach Angaben der ukrainischen Armeeführung sind die russischen Truppen im Osten daran ihre Truppen personell zu stärken und mit zusätzlichem Material auszurüsten. Militärische Durchbrüche seien den russischen Truppen nicht gelungen. Auch habe die Armee Schwierigkeiten neue Soldaten zu finden. Insbesondere im Nordkaukasus seien sie nicht erfolgreich, so der Generalstab.

Gemäss der Webseite https://liveuamap.com/ gehen die Raketenangriffe und Artilleriebeschüsse von ukrainischen Städten weiter. Heute Abend wurde unter anderem in Kharkiv, Chernihivska, Zaporizka oder Dnipro Luftalarme ausgelöst.

VERWEIGERN IST MÖGLICH

In einem Video (https://www.youtube.com/watch?v=M-Mw3qth7DE) fasst informnapalm verschiedene Meldungen über Verweigerungen russischer Soldaten und Polizisten zusammen. Sie wollten nicht an der «Spezialoperation» teilnehmen.

Weil es sich um eine «Spezialoperation» und nicht um einen Krieg handelt, können die Verweigerer nicht bestraft werden, denn offiziell befindet sich Russland im Krieg mit niemandem. Wer nicht in die Ukraine will, muss einen Bericht schreiben.

In den Büros von Staatsanwälten und Ermittlern stapeln sich nun «massenhaft Anzeigen von Verweigerern, die Stapel reichen bis zur Decke»

RUSSLAND BEKLAGT «UKRAINISCHEN TERROR»

Wie der britische Sender SkyNews (https://news.sky.com/) schreibt, behaupten russische Beamte heute Abend, ukrainische Hubschrauber hätten in der russischen Region Brjansk Wohnhäuser angegriffen und sieben Menschen verletzt. Auch der Gouverneur der Region Belgorod sagte, dass dort Dörfer angegriffen wurden, wobei eine Person verletzt wurde.
Heute Abend warnte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konashenkov, «vor weiteren Angriffen auf die Ukraine».

Ob es diese Angriffe gibt, lässt sich nicht überprüfen. Gestern Abend hatte der ukrainische Geheimdienst davor gewarnt, dass russische Behörden bald angebliche «ukrainische Terroraktion» erfinden könnten, um so die Emotionen hochkochen zu lassen. (Siehe https://www.facebook.com/mario.aldrovandi/posts/7428463850559673)

RUSSLAND DROHT IN RICHTUNG WESTEN

Putin hat vor weiteren Versuchen westlicher Länder gewarnt, russisches Öl oder Gas durch Alternativen zu ersetzen. Dies könne «sehr schwerwiegende Konsequenzen» für diese Staaten und für die Weltwirtschaft haben. Russland werde dagegen alternative Absatzmärkte finden. (Quelle: https://interfax.com/newsroom/top-stories/78239/)

Der frühere russische Staatschef und stellvertretende Sicherheitschef Dmitrij Medvedev warnte Finnland und Schweden vor einem NATO-Beitritt. Am Morgen schrieb er auf seinem Telegram Kanal, dass bei einem NATO-Beitritt Schweden und Finnland «Gegner» würden. Am Nachmittag sagte er bei einer Veranstaltung, dass im Falle des NATO-Beitritts die russischen Truppen im Baltikum zu Wasser und zu Land «verdoppelt» würden. (https://edition.cnn.com/)

CIA ZU RUSSISCHEN ATOM-DROHUNG

Die Gefahr, dass Russland in der Ukraine taktische Atomwaffen oder Atomwaffen mit geringer Sprengkraft einsetzen könnte, dürfe nicht auf die leichte Schulter genommen werden, sagte CIA-Direktor William Burns bei einem Vortrag an der «Georgia Tech».

«Wir haben einige rhetorische Posen von Seiten des Kremls gehört, die angeblich zu höheren nuklearen Alarmstufen übergehen. Aber wir haben bisher nicht viele praktische Beweise oder Dispositionen bemerkt, die unsere Besorgnis verstärken würden», sagte der Direktor des amerikanischen Geheimdienstes CIA heute Abend. (Quelle: Jeff Seldin/@jseldin, Voice of America)

DIE RECHNUNG STIMMT FÜR RUSSLAND

Gemäss dem Magazin «The Atlantic» (https://www.theatlantic.com/…/ukraine…/629519/) beträgt die Summe der Schäden in der Ukraine bisher mehr als 63 Milliarden Dollar. Die Kiewer Wirtschaftshochschule schätze, dass mindestens 4431 Wohngebäude, 92 Fabriken/Lagerhäuser, 378 Einrichtungen der Sekundar- und Hochschulbildung, 138 Gesundheitseinrichtungen, 12 Flughäfen, 7 Kraftwerke zerstört oder stark beschädigt wurden.

Gleichzeitig hat die Europäische Union seit Kriegsbeginn Russland 35 Mal mehr für Energie bezahlt, als sie der Ukraine an Hilfe hat zukommen lassen.

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