AKW TSCHERNOBYL GEPLÜNDERT
Vor dem Abzug aus dem stillgelegten AKW Tschernobyl haben russische Truppen die Labors und Büros geplündert. Unter anderem wurden Server, Computer und wertvolle Forschungsdaten mitgenommen. Darunter auch High-Tech-Apparate, die zu einem 6 Millionen Dollar Programm gehörten, welche die Europäische Union und Japan finanziert hatten.
Das für die Überwachung der Gammastrahlungsdosen in der Sperrzone verwendete System wurde nicht mehr vorgefunden. Gestohlen wurden auch persönliche Gegenstände der Werksangestellten. Vieles andere wurde zerstört.
Unklar ist zurzeit der Verbleib von 170 Mitarbeitern des AKW’s Tschernobyl. Sie seien während Wochen in einem Keller festgehalten worden. Aber man wisse nicht, wo sie jetzt sind, sagte ein Vertreter der ukrainischen Atomenergiebehörde.
6655 MENSCHEN EVAKUIERT
Aus Mariupol konnten 1614 Menschen mit private Mitteln oder Evakuierungsbussen nach Saporischschja flüchten. Die anderen Evakuierten stammten aus den bedrohten oder belagerten Städten Polohy, Vasylivka, Berdyansk, Tokmak, Melitopol Energodar, Orikhiv, Gulyaypole.
8 Busse werden von den russischen Besatzern in der Stadt Melitopol festgehalten, schreibt die ukrainische Vize-Regierungschefin Irina Vereschtschuk. Es finden Verhandlungen für deren Freigabe statt.
ANGEBLICH MEHRERE HUNDERTTAUSEND VERSCHLEPPT
Nach Angaben der ukrainischen Ombudsfrau Tetyana Lomakina hat das russische Militär bis zum 8. April mehr als 400.000 Ukrainer gewaltsam aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet nach Russland oder in die sogenannten Donbass-Republiken verschleppt. Der ukrainische Abgeordnete Dmytro Lubinets nennt die Zahl von 500.000, darunter 100.000 Kinder, viele davon Waisen.
Über den Verbleib der Menschen sei nicht viel bekannt. Man wisse, dass einige ohne Papiere seien, was eine Rückkehr erschwere oder verunmögliche. Der Parlamentarier vermutet, dass sie zur Arbeit in andere Regionen Russlands umgesiedelt werden.
Die russischen Behörden sagen, dass es sich um Flüchtlinge handelt, die freiwillig nach Russland gekommen sind, weil ihre ukrainischen Städte verwüstet seien. (Quelle: unabhängige russische Zeitung «The Insider», https://theins.ru/news/250125)
KAMPF UM MARIUPOL KANN LANGE DAUERN
«Die Armee der Republik Donezk hat mehrere Gruppen von nationalistischen Kämpfern in Mariupol liquidiert. Es ist aber noch zu früh, um ein spezifisches Datum für die Übernahme der Stadt zu nennen.» So zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Novosty den Anführer der «Republik Donetzk, Deni Pushillin. Man werde nun mehr Truppen nach Mariupol bringen und mit dem Aufbau einer neuen Verwaltung beginnen.
Diese Aussage kommentiert Samuel Ramani/@SamRamani2, Oxford-Professor und Autor mehrere Bücher über Russland und die Ukraine so: «Der Krieg läuft schlecht für Russland, wenn sogar die eigenen separatistischen Milizen sich weigern, ein Zieldatum für den Sieg in Mariupol festzulegen».
RUSSLAND SCHLIESST INTERNATIONALE BÜROS
Amnesty International, Human Rights Watch, die deutsche Böll-Stiftung und weitere 12 Organisationen wurde die Arbeit in Russland verboten. Die Moskauer Regierung hat die 15 Organisationen aus dem «Register der Nichtregierungsorganisationen» gestrichen. Das Justizministerium schrieb zum Entscheid, dass die Organisationen gegen russisches Recht verstossen hätten.
Amnesty International und Human Rights Watch kündigten an, dass sie ihre Arbeit fortsetzen werden.