Wenn ein «Analyst» nicht rechnen kann

Der Ukraine-Krieg verschafft Analysten aller Couleurs Hochkonjunktur. Ende Februar waren sich praktisch alle Militär-Fachleute darin einig, dass die russische Invasion nur ein paar Tage dauern würde. Seither staunen die meisten, wie gut ausgerüstet die ukrainische Armee ist und wie taktisch klug sie Angriffe abwehrt.

In der Woche sieben des Krieges geht das Rästelraten weiter. Stimmt es, dass die russische Armee bereits über 18’000 Tote zu beklagen hat, wie das die ukrainische Führung behauptet? Wie gross sind eigentlich die Verluste der ukrainischen Armee?

Einer der neuen auf dem Plateau aufgetauchten Militärspezialisten ist der amerikanische Journalist Carl Quintanilla.

Auf seinem Twitter-Profil (@carlquintanilla) schreibt er zu seinem beruflichen Leistungsausweis: «20+ years anchoring @CNBC  & @NBCNews / Peabody Award, Emmy, Murrow & duPont winner», also ein beachtliches Portfolio. (Tatsächlich war er Co-Moderator der Vor-Börsen-Morgensendung «Sqwuak on the street» auf CNBC, aber das klingt halt nicht so aufregend).

Auf Twitter hat er eine Einschätzung der Verluste der russischen und der ukrainischen Armee gemacht, und kommt zum Schluss, dass die ukrainische Armee praktisch vernichtet ist, während Putins Truppen nur kleine Verluste hinnehmen musste.
Das stimmt zwar nicht überein mit der Einschätzung militärischer Fachleute aus dem Westen, aber geht vielleicht noch als Interpretationsfreiheit durch.

Tragischer wird es, wenn man die von Quintanilla mitgelieferte Aufstellung anschaut. Da hat die ukrainische Armee bis zu 100% der Helikopter und der nicht bewaffneten Fahrzeige (UAV) verloren.

Ein kleines Problem bei dieser Statistik: Die ukrainische Armee hat angeblich mehr Material verloren, als sie vor dem Krieg hatte ….

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