Ukraine Aktuell (7.4.22/10Uhr)

LEBEN NACH DEM ALBTRAUM

Kira Rudik/@kiraincongress, ukrainische Parlamentarierin und Chefin der Partei «Golos» schreibt zu diesem Foto: «Leute reinigen die Stadt Irpin nach der Befreiung von den Russen. Das zeigt, wie das Leben über den Tod siegt, Hoffnung über Hoffnungslosigkeit. Wir lieben unser Heim. Wir verteidigen es. Wir leben hier.»

ZERSTÖRUNGEN NACH RUSSISCHER BESATZUNG

Borodyanka ist eine Stadt mit 13.000 Einwohnern, 55 Kilometer von Kiew entfernt. Die Stadt war einen Monat lang von russischen Truppen besetzt. Das ukrainische Verteidigungsministerium hat ein Video einer Drohne der Stadt Borodyanka in der Region Kiew veröffentlicht, welches die teilweise massiven Zerstörungen zeigt.https://youtu.be/duk8jLoTpO4

PUTINS NIEDERLAGE IM NORDEN

Die Niederlage der russischen Armee im Norden der Ukraine ist spektakulär. Der Glaube, dass die Armee in drei Tagen mit einer schlechten Ausrüstung und einer fehlinformierten Truppe die ukrainische Regierung stürzen kann, ist nach fünf Wochen in sich zusammengefallen.

Die Herausforderung für die russische Propaganda ist es nun, diese Niederlage optimal zu verkaufen.

Im russischen Fernsehen veröffentlichte die Armee am 1. April eine Karte mit dem Titel «Erfolge der Spezial-Operation» und einer fast zur Hälfte rot eingefärbten Ukraine. Am 3. April war die Karte bedeutend weniger rot und Titel hies neu «Ausführung der Spezial-Operation». (Unterdessen hat sich das Rot im Norden aufgelöst und Karten werden keine mehr veröffentlicht).

Auch der russische Generaloberst und stellvertretender Verteidigungsminister Alexander Formin versuchte, die Niederlage schön zu reden. https://youtu.be/-VoE1qnJAPQ Am russischen TV sagte er: «Wir haben uns entschieden, unsere militärischen Aktivitäten vorübergehend und radikal in Richtung Kiew und Tschernihiw zu reduzieren. Wir gehen davon aus, dass Kiew damit Entscheidungen und Bedingungen für eine zukünftige Zusammenarbeit schaffen wird.»

TAGESANZEIGER UND UKRAINE-RECHERCHEN

Einen interessanten Teilaspekt des Kriegs beleuchtet eine Gruppe von Journalisten des Zürcher Tagesanzeigers. Einige von Philippe Stalder, Hannes von Wyl und Bernhard Odehnal in den letzten Tagen aufgenommene Themen: Russlands falsche Argumente gegen die Beweise von Bucha; Das an einem Pfahl angebundene Mädchen war eine Roma; die Selbstinszenierung des Ramsan Kadyrow als Tik-Tok-General; die Söldner auf russischer Seite und die Freiwilligen auf ukrainischer Seite; das Gitterproblem russischer Panzer.

Mehr hier: https://www.tagesanzeiger.ch/das-steckt-hinter-den…

BLOGERINNEN SAUER AUF CHANEL

Die französische Luxusmarke Chanel wird ihre Produkte nur noch an Russinnen verkaufen, die im Ausland leben. Die Entscheidung folgte auf die Sanktionierung Russlands durch die EU.

Dies passt einigen russischen Luxus-Blogerinnen nicht. «Victoria Bonya» (9.3 Mio Follower auf Instagram) zerschnitt eine ihrer Chanel Taschen in einem Video. «Anna Kalashnikova» (2.1 Mio Follower auf Instagram) beklagte sich: «Zum ersten Mal habe ich Diskriminierung in einem Chanel-Shop erlebt».
Eine ihre Leserinnen schrieb daraufhin: «So viele Kinder und Menschen sterben bei dem Völkermord in der Ukraine, und Sie weinen wegen einer Chanel-Tasche? Kann man noch hirntoter sein?»

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