PLÜNDERER-MARKT IN WEISSRUSSLAND
In der weissrussischen Stadt Narowlja haben Russen einen «Fachbasar» eingerichtet. Dort werden Waren verkauft, die in der Ukraine gestohlen wurden. Wie der ukrainische Nachrichtendienst (https://www.facebook.com/DefenceIntelligenceofUkraine) schreibt, besteht das Sortiment aus Waschmaschinen, Geschirrspülern, Kühlschränken, Edelschmuck, Autos, Fahrräder, Motorräder, Geschirr, Teppichen, Kunstwerken, Kinderspielzeug und Kosmetik.
Ausserdem werde versucht, gestohlene Währung – Dollar und Euro – zu tauschen, was aber aufgrund der Sanktionen nicht einfach sei. Der Nachschub für den Plünderermarkt erfolge mit russischen Lastwagen aus der besetzen Region Buryn/Sumy und den kürzlich geräumten Städten Hostomel, Irpin, Bucha und Iwankiw. Gestohlene Waren würden auch über den russischen Expresstransport SDEC nach Russland geschickt.
TITELFOTO: Ausgebrannter russischer Militärlastwagen mit gestohlenen Waschmaschinen.
ERFOLGSMELDUNGEN DER PUTIN TRUPPEN
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden bei Raketenangriffen mehrere dutzend ukrainische Militärobjekte zerstört. Bei der Industriestadt Krementschuk, 300 Km von Kiew entfernt, habe man ein Benzin- und Diesellager vernichtet, sowie zwei Kampfhubschrauber und 24 Drohnen. Ausserdem seien zwei Militärflugplätze bei Poltawa und Dnjepro zerstört worden.
Ukrainische Reporter berichten, dass heute Abend ein Treibstoffdepot von in Shepetovka, Region Khmelnytsky von einer Rakete getroffen wurde und lichterloh brenne.
ERFOLG und TRAUER DER UKRAINE VERTEIDIGER
Die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Malyar sagte heute Abend, dass der gesamte Oblast (Verwaltungsbezirk) Kiew von den russischen Besatzern befreit wurde.Die russischen Truppen ziehen sich in grosser Eile aus Teilen der Nordukraine zurück und überqueren die Grenze zu Weissrussland. «Ein Großteil der militärischen Ausrüstung ist beschädigt und wird abgeschleppt.», schreibt der ukrainische Generalstab.
In der Region Sumy würden Russen weiterhin Dörfer blockieren. In einzelnen Ortschaften finden Razzien und die Suche nach Waffen statt.
Im Donezbecken wollen die russischen Truppen weiterhin Rubischne, Scherodonezk, Popasna, Troitske, Awdijiwka, Marinka und Krasnohoriwka blockieren und Mariupol einnehmen.
Im gestern befreiten Bucha, nahe Kiew, melden die Behörden die Beerdigung von 280 Leichen in Massengräbern.
PHOTOJOURNALIST MAKS LEVIS IST TOT
Wie vor einer Woche berichtet, wurde der 31-jährige ukrainische Photojournalist und Filmemacher Maks Levis vermisst. Heute schrieb der Kiewer Journalist Illia Ponomarenko:: «Maks verschwand während der Schlacht um Kiew am 13. März. Viele in der Gemeinde hatten noch die Hoffnung, dass er von den Russen gefangen genommen würde. Leider wurde seine Leiche am 1. April geborgen.»
Reporter ohne Grenzen schreibt, dass Levis der fünfte getötete Journalist in der Ukraine ist.
ZIVILE PROTESTE IN ENERDOGAR
In der von Russland besetzten Stadt Enerdorgar, nahe dem Atomkraftwerk Zaporizhzhya, gingen heute Morgen mehrere hundert Menschen mit ukrainischen Fahnen auf die Strassen und sangen die Nationalhymne. Sie verlangten, dass der entführte Bürgermeister freigelassen wird. Videos zeigen, wie sie mit Tränengas- und Blendgranaten beschossen wurden.
Ausserdem wurden viele Manifestanten festgenommen und in Kastenwagen abtransportiert. Kurz darauf wurde der Mobilfunk in Enerdogar gestört und das Internet abgeschaltet.
DENUNZIATOIN IN RUSSLAND
Putin-Kritiker Mikhail Khodorkovsky (@mbk_center) dokumentiert zwei Fälle von Denunziation von Kriegsgegnern in Russland:
Schüler der Olympic Reserve School zeigten ihre Lehrerin Irina Gen (55), die sich gegen den Krieg in der Ukraine stellte, bei der Polizei an. Sie nahmen ihre Worte auf einem Diktiergerät auf und übergaben sie der Polizei. Der Lehrerin drohen bis zu 10 Jahre Zuchthaus.
Eine Moskauerin erstattete Anzeige gegen eine U-Bahn-Passagierin, die sich auf ihrem Handy neben ihr ein Video des ukrainischen Präsidenten Zelenskyj angeschaut hatte.
TEXT DER LETZTEN 24 STUNDEN: Bericht über internationale Brigadenhttps://www.facebook.com/mario.aldrovandi/posts/7379432238796168
FOTOS: Russischer Lastwagen wollte gestohlene Waschmaschinen abtransportieren. Russischer Jeep mit geplünderten Autopneus. Schmuck und Geld in den Taschen eines toten russischen Soldaten.