Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine hat Reporter ohne Grenzen (RSF) Angriffe dokumentiert, die sich direkt gegen Journalisten richteten, die eine «Presse»-Armbinde trugen. Bis zum 17.März wurden 4 getötet und 7 verletzt. Nicht beinhaltet sind jene drei Fälle in diesem Text. RSF fordert die russischen und ukrainischen Behörden auf, ihre Sicherheit im Einklang mit internationalen Konventionen zu gewährleisten. RSF betont erneut, dass es ein Kriegsverbrechen ist, Journalisten anzugreifen.
RUSSISCHE JOURNALISTIN IN KIEW GETÖTET
Die ukrainische Online-Plattform «The Insider» gibt den Tod ihrer Kollegin Oksana Baulina bekannt. Sie starb unter Beschuss, als sie im Kiewer Stadtteil Podil die Zerstörungen filmte, die russischer Beschuss angerichtet hatte. Bevor sie sich «Insider» anschloss, arbeitete Oksana als Produzentin für die Anti-Korruptions-Stiftung von Alexej Navalny. Nachdem die Organisation als extremistische Organisation eingestuft wurde, musste sie Russland verlassen, um weiterhin für The Insider über die Korruption der russischen Regierung zu berichten.
RUSSISCHE ARMEE ERPRESST JOURNALISTIN
Die ukrainische Journalistin Viktoria Roshchina wurde am Dienstag aus russischer Gefangenschaft freigelassen. Die Journalistin von «Hromadske», ein über Internet verbreiteter TV-Kanal, galt zehn Tage als vermisst. Als Bedingung für ihre Freilassung wurde sie gezwungen, ein Video aufzunehmen, in dem stand, dass die russischen Streitkräfte ihr Leben gerettet hätten.
FOTOJOURNALIST VERMISST
Der ukrainische Fotojournalist und Filmmacher Maks Levin wird in der Nähe von Kiew vermisst. Laut seinem Freund, dem Fotografen Markiian Lyseiko, ist Levin seit dem 13. März nicht mehr erreichbar, als er in die Gegend nördlich von Kiew reiste, um dort Fotos von den Feindseligkeiten zu machen. Vor zwei Wochen fuhr Levin offenbar mit seinem eigenen Auto, um die Kämpfe im Bezirk Wyschhorod zu fotografieren, einem Gebiet, in dem die Russen schwere Gewalt angewendet hatten.