Ukraine Aktuell (24.3.22/17Uhr)

RUSSISCHES KRIEGSSCHIFF ZERSTÖRT

Das russische Kriegsschiff «Orsk» ist im Hafen von Berdjansk am Asowschen Meer in Brand geraten. Nach Angaben von Augenzeugen hätten zuvor ballistischen Raketen das Schiff getroffen. Zwei weitere Kriegsschiffe hätten nach dem Brandausbruch und den nachfolgenden Explosionen den Hafen verlassen.

Das ukrainische Verteidigungsministerium schrieb dazu: «Die Feierlichkeiten zum einen Monat seit Beginn der russischen Invasion fanden in der Hölle statt. 15’800 russische Soldaten marschierten in der Parade. Der Höhepunkt der Kolonne der Militärmaschinerie war das große russische Landungsschiff Orsk.»

Die «Orsk» ist ein sogenanntes «Amphibienschiff» und gehört zur russischen Schwarzmeerflotte. Der Transporter ist 113,1 m lang und kann bis zu 1.500 Tonnen Fracht und Ausrüstung befördern. Gewöhnlich werden bis zu 40 gepanzerte Mannschaftstransporter oder bis zu 20 Panzer transportiert. Die Orsk war das erste Schiff, welches am 21. März in den neu von Russland besetzten Hafen eingelaufen war. Damals meldete der russische staatliche TV-Sender Swesda: «Über den Hafen Berdjansk und mit der «Orsk» können nun Ausrüstungen, Munition und humanitäre Güter in das militärische Einsatzgebiet geliefert werden.»

WO IST DER RUSSISCHE VERTEIDIGUNGSMINISTER?

Wie die Washington Post schreibt, gibt es in den letzten zwei Wochen keinen Hinweis mehr auf den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und den Oberbefehlshaber der Bodentruppen, Waleri Gerassimow. Beide reagierten nicht mehr auf Anrufe aus dem Pentagon oder dem Weissen Haus.

Gestern wies der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin darauf hin, dass Schoigu seit 12 Tagen nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten war, während im Fernsehen alte Aufnahmen von ihm gezeigt und als neu ausgegeben wurden.
Am 18. März wird Schoigu in einer Nachricht auf der Website des Kremls erwähnt, in der es heißt, dass Wladimir Putin mit den ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrats «die Fortschritte der Sonderoperation in der Ukraine» erörtert habe. Angeblich war Shoygu bei dem Treffen anwesend. Es wurden jedoch keine Videos oder Fotos von dem Treffen veröffentlicht.
Am selben Tag sendete der Erste Kanal einen Bericht über die Preisverleihung durch Shoygu. In der Meldung hieß es, das Ereignis habe «heute» stattgefunden, aber das Bild in der Meldung stimmte mit dem Video überein, das am 11. März auf der Website des Verteidigungsministeriums veröffentlicht wurde.

USA UNTERSTÜTZEN UKRAINE MIT EINER MILLIARDE

In einer Rede vor der NATO in Brüssel bekräftigte US-Präsident Joe Biden, dass die USA die Ukraine mit einer Milliarde Dollar unterstützen werde. Damit sollen Panzerabwehrwaffen, Drohnen und «Millionen von Schuss Munition» finanziert werden.
Zuvor hatte die US-Regierung neue Sanktionen gegen Hunderte Abgeordnete des russischen Parlaments Duma und weitere Mitglieder der russischen Elite verhängt.

GROSSBRITANIEN ÄCHTET KRANKEN OLIGARCHEN

Oleg Tinkov, der Gründer der Tinkoff Bank und der Tinkoff Insurance ist neu auf der britischen Sanktionsliste. Sein Vermögen wird eingefroren, seine Einreise ins Land verboten, seinen Schiffen und Flugzeugen dürfen sich nicht mehr britischen Raum bewegen.Die Muttergesellschaft «TCS Group» schrieb daraufhin, dass die Massnahmen für sie keinerlei Bedeutung hätten, denn Tinkov habe heute keinen Einfluss mehr auf das Geschäft.
Im Frühjahr 2020 gab der Oleg Tinkow bekannt, dass bei ihm eine akute Form von Leukämie diagnostiziert worden war. Bis vor kurzem hatte er sich in Großbritannien behandeln lassen.

ZWANGSEVAKUIERUNGEN AUS MARIUPOL

Nach Angaben der Stadtverwaltung von Mariupol werden Tausende Einwohner zwangsweise nach Russland abgeschoben. Betroffen davon soll vor allem das von den Russen kontrollierte linke Ufer der Stadt, schreibt Interfax.

Wie die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) mit Berufung auf die Stadtverwaltung berichtet, zwingen die Besetzer die bereits kriegsmüden Menschen mit einem 15-minütigen Ultimatum dazu, in Busse zu steigen. Es gäbe auch Berichte, wonach das russische Militär den Menschen ihre Pässe und andere ukrainische Ausweispapiere abnimmt.

LIEBE STATT KRIEG

Wie das ukrainische Justizministerium schreibt, sind seit dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine mehr als 15.300 Kinder geboren worden. Dabei seien die russisch besetzten Gebiete nicht berücksichtigt.
Gleichzeitig seien in den von der Regierung kontrollierten Gebieten mindestens 15.443 Ehen geschlossen worden.

«Wir glauben, dass wahre Liebe nicht durch Explosionen erstickt, in Bränden verbrannt, durch schwere Artillerie dem Erdboden gleichgemacht oder durch Krieg zerstört werden kann.»

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