Ukraine Aktuell (22.3.22/13Uhr)

Putin Kritiker Navalny verurteilt

Am Dienstag ist Alexei Nawalny vor Gericht erneut schuldig gesprochen worden. Das Strafmass ist noch unklar. Der Staatsanwalt hatte 13 Jahre verschärftes Zuchthaus verlangt. Der 45-Jährige Putin-Kritiker musste sich in dem umstrittenen Verfahren wegen angeblicher Veruntreuung von Geldern und Beleidigung einer Richterin verantworten.
Mehr zu Navalny hier: https://www.facebook.com/mario.aldrovandi/posts/7306497496089643

Rechercheure suchen Oligarchen-Schätze

Das internationale Recherche-Netzwerk OCCRP sucht unter dem Projektnamen «Russian Asset Tracker» https://cdn.occrp.org/projects/russian-asset-tracker/en/ weltweit nach den Reichtümern russischer Oligarchen. Bisher wurden 145 Vermögenswerte identifiziert, die im Besitz russischer Oligarchen und ihrer Familien sind. Sie umfassen einem Gesamtwert von 15 Milliarden Euro.
Am Netzwerk beteiligt sind 20 Medien, darunter die tamedia, The Guardian, Miami Herald oder LeMonde. Ausgangspunkt der internationalen Untersuchungen ist eine Liste mit 35 russischen Oligarchen, welche die Anti-Korruptionsstiftung von Alexej Nawalny erstellt hatte.

Zelenskyjs Position in zehn Punkten

@ukraine_world fast so zusammen, was der ukrainische Staatspräsident am Montagabend in einem Interview mit dem staatlichen ukrainischen TV sagte:
1. Wir verteidigen unser Land, aber tun dies auf humane Weise. Wir foltern keine Menschen.
2. Unser Volk ist unser wichtigster Verteidiger. Unser Volk ist unser Sicherheitsbündnis.
3. Während der Covid-Pandemie habe ich verstanden, dass wir, wenn etwas Ernstes passiert, in einem kleinen Kreis von wenigen Staaten bleiben müssen. Das ist jetzt passiert.
4. Die Welt hat sich bereits verändert, und die öffentliche Meinung wird stärker sein als jeder Anführer. Aber jetzt haben die Führer Angst vor ihren eigenen Leuten.
5. Aus Menschen wurde Autorität (in der Ukraine), aus Autorität wurden Menschen. Und das ist wunderbar.
6. Die Ukraine kann Russlands Ultimaten nicht umsetzen. Wir können es nur tun, wenn wir aufhören zu existieren.
7. Wir werden nicht in die NATO aufgenommen, weil die Menschen (in der NATO) Angst vor Russland haben. OK. Wir brauchen andere Sicherheitsgarantien. Es gibt Staaten, die bereit sind, für uns zu bürgen.
8. Wenn während der Verhandlungen mit Russland Entscheidungen getroffen werden, sollten sie durch ein Referendum gestützt werden.
9. Die Zeit ist gekommen, in der wir alle stolz auf unsere Pässe sind. Heute sind unsere Leute die Nummer eins.
10. Um sich und ihre Zukunft zu verteidigen, sollten auch andere Länder für einige Zeit Ukrainer werden.

Totengräber und Evakuationen in Mariupol

In den Kellern von Mariupol suchen die Menschen Schutz vor russischen Angriffen. Aber wohin mit den Toten? Einige Einwohner beerdigen verstorbene Nachbarn direkt neben der Strasse. Eindrücke im Video von Spiegel.TV aus einer Stadt unter russischem Beschuss:https://www.spiegel.de/…/ukraine-krieg-notbestattungen…
In Mariupol werden nach Angaben der Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk drei Fluchtkorridore geöffnet. Es habe zwar nicht genügend Plätze in den Bussen, aber niemand werde zurückgelassen. Sofern die Situation es erlaube, werden weiterhin täglich Evakuierungen durchgeführt.

Warum so viele russische Generäle sterben

Gemäss Jack Detsch / @JackDetsch, Pentagon Reporter des Journals https://foreignpolicy.com ist bisher ein Fünftel des russischen militärischen Führungspersonal in der Ukraine gestorben. Er beruft sich dabei auf amerikanische und europäische Militärs.
Die Zahl der toten Generäle und hochrangigen Offiziere erkläre sich dadurch, dass diese an vorderster Front anwesend sind. Dies sei die direkte Folge der in der russischen Armee herrschenden strengen «top-down Kommandostruktur», welche den rangniederen Personen kaum Entscheidungsfreiheit lasse.
Teile der russischen Truppen seien «ein Haufen undisziplinierten Pöbels» und die Generäle hätten direkt gegen Plünderungen eingreifen müssen.

50’000 Rubel Strafe für 8 Sternchen

Das Moskauer Bezirksgericht Twerskoj verhängte gegen Dmitrij Reznikow wegen des Plakats «*** *****» eine Geldstrafe von 50 000 Rubel (450 Franken) gemäß dem Artikel über die Verunglimpfung der russischen Streitkräfte. Dies berichtete Oleg Filatchev, der Verteidiger von IAB-Info, der seine Interessen vertrat.
Die 8 Sternchen könnten auf russisch «Scheiss auf den Krieg» heissen, aber sicher ist das nicht. Reznikov wurde am 13. März bei Mahnwachen gegen den Krieg festgenommen.

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