Ukraine Aktuell (20.3.22/21Uhr)

Ziviler Widerstand der Ukrainer
Die Einwohner von Enerhodar versammeln sich vor dem Rathaus, um von den Russen die Freilassung des entführten stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt zu fordern.
In der Stadt Berdjansk schlugen russische Soldaten Bürgerinnen und Bürger und verhafteten Ukrainer, die zu einem Unabhängigkeitsprotest in der besetzten Stadt erschienen waren.
Die Menschen in der besetzten Stadt Cherson waren heute auf den Strassen und skandierten «Geh nach Hause» in Richtung der russischen Armee. https://youtu.be/utunPpdpgZ8

Anzeichen für weissrussische Invasion
Es gibt Videos aus Twitter, die zeigen, wie gepanzerte Fahrzeuge der weissrusischen Armee in Richtung westukrainische Grenze brausen. Dort befindet sich, in der Nähe von Brest, das Dreiländereck Weissrussland – Ukraine – Polen.
Ein Angriff der weisssrussischen Truppen in dieser Region auf Wolhynien in der Ukraine könnte die Versorgung des ukrainischen Volkes mit Material aus Polen gefährden.
Die Ukrainisch Militärführung schreibt: «Zeichen der Vorbereitung der Streitkräfte der Republik Belarus auf die direkte Invasion des Gebiets der Ukraine wurden verzeichnet. Die Verteidigungskräfte unseres Staates sind bereit, sich zu wehren. Die direkte Beteiligung belarussischer Truppen an der bewaffneten Aggression Russlands gegen die Ukraine, gegen den Willen der einfachen Soldaten und der überwiegenden Mehrheit des belarussischen Volkes, wird ein fataler Fehler von Alexander Lukaschenko sein.»

Putins Truppen nehmen zivile Geiseln
Wie die New York Times berichtet, haben russische Soldaten am 3. März in einem Wohnblock 200 Zivilisten als Geiseln genommen und mehrere Tage im Keller eingesperrt. Einige konnten sich in den oberen Stockwerken verstecken, ohne Wasser oder Heizung zu haben.
Die Reporter der Zeitung konnten mit mehreren Opfern reden, welche in im Pokrowski-Wohnkomplexes in der Stadt Hostomel überfallen wurden. Eine Befragte sagte, dass die jüngeren russischen Soldaten zum Teil nicht einmal wüssten, warum sie in der Ukraine seien. Als die Eingeschlossenen einen Soldaten fragten, warum er hier sei, antwortete er weinend: «Wo bin ich? Was soll ich tun?» Am 9. März konnten viele Bewohnern dank eines humanitären Korridors fliehen.

Anzahl der Dessertionen nimmt zu
Wie das ukrainische Verteidigungsministerium schreibt, nimmt «Zahl der Besatzer zu, die sich weigern, weiter am Krieg teilzunehmen.» Das gelte auch für die aus dem Ausland importierten Söldner, welche an den Kämpfen um Cherson und Mykolajiw teilgenommen haben: «Nachdem die Besatzer die tatsächliche Stärke der ukrainischen Verteidiger und ihre unmittelbaren Aussichten erkannt haben, sind sie nicht mehr an den leichten Einkünften und der Möglichkeit zur Plünderung interessiert.»
Wie das Ministerium weiter schreibt, würden die Dienstverweigerer von den Truppen isoliert und ihnen gedroht, dass «sie sich strafbar machen und ihre Angehörigen mit Repressalien rechnen müssten.». Gleichzeitig würde den betroffenen Angehörigen versichert, dass alles in Ordnung sei und sich die Söhne auf der Krim aufhalten.
In einer Pressekonferenz der ukrainischen Nachrichtenagentur forderten mehrere russische Soldaten das Volk auf, sich gegen Putin zu erheben. Sie berichteten, dass ihre toten Kammeraden in Massengräber begraben würden und dass es nie genug Soldaten gäbe, um die Ukraine zu besiegen. Originalvideo mit englischer Übersetzung im Daily Mail

Zelenskyj live vor dem israelischen Parlament
Zwei Ausschnitte aus seiner live übertragenen Ansprache an den Knesset:
«Wir haben die gleiche Bedrohung, Sie und wir: die totale Zerstörung unseres Volkes, unseres Staates, unserer Kultur und sogar unseres Namens.»
«Gleichgültigkeit ist tödlich. Kalkulationen und Interessen töten. Man kann zwischen Interessen navigieren, aber nicht zwischen gut und böse. Ich könnte fragen, warum wir keinen Schutz von Israel erhalten. Warum bekommen wir nicht Ihre Eiserne Kuppel, die die Juden in der Ukraine schützen würde? Warum hat sich Israel nicht dem Sanktionsregime gegen Russland angeschlossen?»

Bekhams Aktion auf Instagram
Der ehemalige britische Fussballstar hat seinen Instagram-Account https://www.instagram.com/davidbeckham/ ) mit 71.4 Millionen Followern der Kharkiv-Ärztin Irina Kondratova überlassen. Sie soll der Welt die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine und die Bedingungen, unter denen Ärzte arbeiten müssen, zeigen. Zu sehen ist auf dem Beckhams Insta eine längere Bildstrecke mit der Möglichkeit für die UNICEF zu spenden.

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